Am 12. Juni 2007 hatte die Bad Iburger CDU ihre Mitglieder zu einer Betriebsbesichtigung des Drahtseilwerkes Tepe H. & Söhne am Hagenberg eingeladen. Die Einladung fand positive Resonanz, auch einige interessierte Gäste, u.a. Bürgermeister Jurak und Amtsleiter Pues, konnte der Stadtverbandsvorsitzende Ludwig Fischer begrüßen.
Zu Beginn der Führung gab der Inhaber, Herr Joachim Tepe, einen kleinen Abriss in die geschichtliche Entwicklung der Firma: Seit dem Jahre 1850 wird der Betrieb durch die Familie Tepe geführt, heute in der 5. Generation. Es begann mit dem Abbau des Kalkgesteins, der Herstellung (Brennen) und dem Vertrieb des Bindemittels Kalk. Im Jahre 1870 kam das heutige Drahtseilwerk in die mittelständische Gewerbeanlage hinzu. Die Umrisse der heutigen Gebäude lassen sich im wesentlichen auf das Jahr 1920 zurückführen.
Bis in das Jahr 1968 hinein wurde auf dem Hagenberg Kalk gebrannt, erst im Jahre 1986 wurden die Kalköfen abgerissen. Viele der Besucher konnten sich noch gut an die große Kalksteingrube erinnern, die bis zum Jahre 1977 zugefüllt wurde. In der Folge entstand im Umfeld der Fabrik ein schönes Baugebiet.
Das Drahtseilwerk entspricht in jeder Beziehung dem heutigen technologischen Standard. Dazu trugen maßgeblich die fortwährenden baulichen Erweiterungen und Umbaumaßnahmen bei. In den verschiedenen Gebäudeteilen, wie z.B. der Verwaltung, der Werkstofflagerung, dem Maschinenbetrieb, der Werkshalle und schließlich der Lager- bzw. Auslieferungshalle, sind die unterschiedlichsten Mitarbeiter zu Hause. Im Verlauf der eigentlichen Werksführung wurde sehr deutlich, dass es sich hierbei um sehr anspruchsvolle Tätigkeiten handelt, die den Mitarbeitern des Betriebes ein hohes Maß an handwerklichem Können, welches auf große Erfahrung basiert, abverlangen.
Bei der eigentlichen Herstellung des Drahtseiles konnten die Besucher über den automatisierten Verseilungsprozess nur staunen. Hier wurde für alle sehr deutlich, dass besonders die fortwährenden Investitionen der vergangenen Jahre und die damit verbundenen Anpassungen an den technologischen Fortschritt die Voraussetzung für das Fortbestehen dieser mittelständischen Unternehmung sind.
Die heutige Unternehmung ist eines von nur noch wenigen in Deutschland produzierenden Drahtseilwerken, die sich am Markt behaupten. Hierzu trägt die betriebliche Orientierung in Marktnischen maßgeblich mit bei; die in- und ausländischen Abnehmer der Produktpalette finden sich z.B. in der mittelständischen Industrie, in der Landwirtschaft, im Baugewerbe und in der Schifffahrt. Der hohe Qualitätsstandard, die überdurchschnittlich hohe Flexibilität bezüglich Auftragsvolumen und zeitlicher Abwicklung der Aufträge sichert dem Unternehmen auch weiterhin eine gute Zukunft.
Im Anschluss an die Werksführung hatte die CDU zu einem Dämmerschoppen geladen. Franz Tepe, Senior der Firma, beantwortete sehr kenntnisreich alle Fragen, die sich noch aus der Werksführung ergeben hatten. Den Teilnehmern der Diskussionsrunde wurde klar, dass das Drahtseilwerk Tepe an seinem jetzigen Standort trotz des Umfeldes einer reinen Wohnbebauung weiter beheimatet bleiben muss. Eine Umsiedlung in ein reines Gewerbegebiet würde mit unverhältnismäßig hohen Kosten verbunden sein, könnte die Produktion existentiell stören und die dort ansässigen Arbeitsplätze gefährden.